Samstag, 28. März 2015

GENIALE KINDER

Jetzt bin ich schon seit neun Jahren Mutter.
Keine normale Mutter, versteht sich. Eine aufmüpfige. Eine, die Impfungen ebenso in Frage stellt wie die aktuelle Politik (...ach, die alte Leier?) und das staatliche Schulsystem.
Es war ein langer, innerfamiliärer Kampf, bis mein Mann damit einverstanden war, dass mein Großer die Waldorfschule besucht. Für mich kam nichts anderes in Frage, damals.
 
Ich war selbst Waldorfschülerin, 13 Jahre lang. Und fand Schule nie toll. Einzelne Aspekte schon, und ich verdanke dieser Schule, dass ich viele Dinge ergreifen durfte, die meinen Freunden aus "Regelschulen" verwehrt blieben. Aber Schule per se und meine Klasse insbesondere fand ich schwer zu ertragen.
Als wir vor ein paar Jahren nach Rumänien auswandern wollten, habe ich mich erstmals angefangen, mit den "Alternativen zu Schule" auseinander zu setzen. Und war beunruhigt: Meine Recherchen deckten sich nicht mit meinem Bauchgefühl. Es konnte doch nicht sein, dass nur (christliche) Fundamentalisten und völlig weltfremd wirkende Eigenbrödler ihre Kinder NICHT in die Schule schickten? Denn zu beiden Gruppierungen zählte ich nicht. Und hatte trotzdem das Empfinden, dass Kinder auch ohne Schule alles lernen, was sie lernen wollen.
 
Über die Jahre hat sich dieses Bauchgefühl gehalten und ist durch mehrere Komponenten bestärkt worden: in esoterischer Hinsicht dadurch, dass ich immer mehr sicher sein darf, dass alles Wissen des Universums bereits in unseren Kindern schlummert. Phänomenologisch  gesehen, konnte ich einfach an meinen Kindern beobachten, wie ERKENNTNISSE scheinbar aus dem Nichts auftauchen. WER HAT SIE DAS GELEHRT?WO KOMMT DIESES WISSEN HER?
Das nun bewusste Wahrnehmen vorhandener Tatsachen (dass das Erlernen der Muttersprache eine komplexere Leistung ist als Atomphysik, etwa) war großartig und beschämend zugleich.
Denn so oft sprechen wir unseren Kindern das Können ab, weil sie nicht schnell genug sind oder einen anderen Weg dahin einschlagen, als wir. Weil wir es eilig haben. Weil wir kein(oder nicht genug) Vertrauen haben in ihre Fähigkeiten und ihren absoluten LERNWILLEN. Ja, alle Kinder wollen ständig lernen. Es sei denn, man verdirbt es ihnen nachhaltig.
 
Das Rücksichtnehmen auf eigene Stärken und Interessen ist an einer Schule fast nie möglich. Alle müssen alles gleichzeitig lernen und abrufbar wiedergeben können.
Ich bin froh, dass ich jetzt entdecken durfte, dass es -auch in Deutschland- viele Menschen gibt, die ihre Kinder frei lernen lassen. 


Tell me and I forget. Teach me and I  remember. Involve me  and I learn.  Benjamin Franklin

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen